Durchgerungen

Endlich kann ich mich mal durchringen, meinen Blog wieder aufleben zu lassen.

Die letzten Wochen waren ehrlich gesagt zuviel für meine arme, kleine Seele. Wenn man wieder mal von einem Arzt zum nächsten rennt, weil man Symptome hat, die keiner versteht, da kann man leicht durchdrehen. Ich finde, ich habe mich aber ganz gut gehalten, ohne großartig durchzudrehen.

Angefangen hat es ca Mitte des Monat mit Gereiztheit und ich wurde immer sensibler. Dann kamen auch noch die Depressionen mit hinzu, die ich zu dieser Jahreszeit oft habe. Aber sie waren stärker als sonst. Ich sage mal soviel, so „krass“ drauf war ich nicht mal zu meiner schlimmsten Borderlinezeit 😉 Und dann kamen auch noch die körperlichen Symptome hinzu. Mir war dauernd heiß und kalt, meine Muskeln taten mir weh und Atmen konnte ich auch bei jeder kleinsten Anstrengung immer schwerer. Ich beschloss mal meine Schilddrüse testen zu lassen. Erst wollte ich zu meinem Hausarzt, aber er hatte leider nicht so schnell etwas frei. Also beschloss ich im BfW selber das Blutbild machen zu lassen. Die Ärztin entnahm mir auch sofort das Blut und zwei Tage später bekam ich die Ergebnisse: Schilddrüsenwert TSH erhöht. Mit dem Verdacht auf diese Hashimoto-Autoimmunerkrankung der Schilddrüse wurde noch mal das Blut genommen und noch mal auf irgendwelche Werte getestet. Diese waren allerdings gerade so noch im Referenzbereich, so dass die Ärztin der Meinung war, dass es doch nicht die Schilddrüse ist, sondern was psychosomatisches – mal wieder.

Ich gab aber zum Glück nicht auf und ging am selben Abend mit den Ergebnissen zu meinem Hausarzt und er meinte, er würde gerne noch einmal Blut abnehmen. Weil nur weil die Werte gerade so noch im Referenzbereich sind, heißt es noch lange nicht, dass ich die Krankheit nicht habe. Wir beschlossen, mit einer Schilddrüsenhormontherapie anzufangen und dann in 6 Wochen nochmal Blut abzunehmen. Seit 1,5 Wochen nehme ich also die Hormone und die Reizbarkeit ist sogar größten Teils weg, auch das Gewicht ist wieder runter… zumindest geht es konstant nach unten. Nur dauert es wohl ein bisschen bis die Hormone so richtig anschlagen, also kämpfe ich seit einer Woche mit noch mehr Symptomen. Meine Augen sehen aus, als ob ich ein Monster wäre. Und meine Konzentration ist fast nicht mehr vorhanden. Ich habe Schwierigkeiten beim Reden, weil mir die Wörter nicht einfallen. Und ich fühle mich schlapp und müde. Heute ist endlich mal ein Tag, an dem ich nicht ganz so paralysiert bin. Und das werde ich auch nutzen und schön Wäsche waschen. Aber leider muss ich trotzdem noch langsam machen, weil so schnell ist mein Körper nicht. Eigentlich müsste ich es ja auch verstehen, dass mein Körper mal „Halt“ schreit, wenn ich die letzten Monate so anschaue, was er geleistet hat. Also immer schön langsam. Und wie heißt es so schön bei The Outsiders?

Stay Gold!

In diesem Sinne

Eure Lorelei